Akutsprechstunde - Visita d’urgenza
Während des Lockdown jeden Freitag nachmittag
Axel Obiger – Raum für zeitgenössische Kunst hat von Februar bis Juni 2021 in der Brunnenstr. 29 in Berlin Mitte ein zeitgemäßes Ausstellungs- und Kunstvermittlungsmodell eröffnet, das den vom Berliner Senat beschlossenen Covid-Maßnahmen entspricht.
Die Bezeichnung "AO Akutsprechstunde" drückt das Ziel des Projekts klar aus: es handelt sich um eine vorübergehende Maßnahme, mit der der Kontakt zum Kunstpublikum und zu den Bewohnern der Nachbarschaft, insbesondere während des aktuellen und möglichen nächsten Lockdowns, wiederhergestellt werden soll. Anliegen des Axel Obiger-Teams ist die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit auch und vor allem in einer für Künstler und Kulturschaffende allgemein schweren Zeit fortzusetzen.
Konkret sieht das neue Format vor, jeden Freitagnachmittag ein einzelnes Kunstwerk im Schaufenster des Projektraums für einen Diskurs anzubieten, das dann eine ganze Woche dort hängen wird. Die Freitags-Aktion moderiert Stefano Gualdi, der über ein Mikrofonsystem mit dem Besucher kommunizieren kann - wie in den Notdienst-Apotheken, in Krankenhäusern und in anderen Situationen, in denen physischer Kontakt nicht erlaubt ist.
Der zweisprachige Titel signalisiert, dass der Dienst auch die Bedürfnisse nichtdeutscher "Notfall" -Besucher berücksichtigt, die in einer der folgenden Sprachen mit dem Koordinator des Projektraums kommunizieren können: Italienisch, Französisch, Spanisch, Englisch und natürlich Deutsch.
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Akutsprechstunde
Tim Cierpiszewski
In Betrieb am 4. Juni 2021
Temporäre Installation 1.06. - 24.06.2021
Mit dieser Ausstellung beendet A.O. die erfolgreiche Reihe "Akutsprechstunde - Visita d'urgenza" und bedankt sich bei allen Künstlern, die daran teilgenommen haben.
Für die Ausstellung RUNNING WITH THE FOX hat Tim Cierpiszewski eine Wandarbeit konzipiert, die sich über die Außenfassade des Berliner Ausstellungsraums Axel Obiger erstreckt und so den gewohnten Blick durch das Fenster des Ladenlokals konterkariert. Die spezifische Architektur wird mit einem Mural aus diversen Bild-Samplings und Remixen „markiert“. Hier verquickt Cierpiszewski einmal mehr den digitalen Raum des Internets mit dem physischen Ausstellungsraum und dessen sozialen und ökonomischen Strukturen.
For the exhibition RUNNING WITH THE FOX, Tim Cierpiszewski designed a mural that extends over the outer facade of the Berlin exhibition space Axel Obiger and thus counteracts the usual view through the window of the shop. The specific architecture is “marked” with a mural consisting of various picture-samplings and remixes. Here Cierpiszewski once again merges the digital space of the Internet with the physical exhibition space and its social and economic structures.
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Akutsprechstunde
Laura Bruce
In Betrieb am 28. Mai 2021
The drawings here are part of a larger group collectively called "The Main Lake," which was originally shown in 2018 at the Rohkunstbau exhibition in Brandenburg at Schloss Lieberose, where they were exhibited lying flat under glass in 2 large table vitrines.
The work is a collection of small drawings that Laura Bruce started making in 2009 and continues today. The series grows with time. The small one of a ship was drawn by her father. And although there is a mix of "fantasy-like" figures and more realistic ones, it deals in part with memory, like a photo album.
Laura Bruce is an American contemporary artist living in Berlin.
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Akutsprechstunde
Jeroen Cremers
In Betrieb am 21. Mai 2021
Der niederländische, in Berlin lebende Künstler Jeroen Cremers ist eigentlich bekannt für seine großen figurativen Skulpturen aus Karton. Doch mit dem Beginn des ersten Corona Lockdowns fing Cremers an sich mit einem anderen Material zu beschäftigen: Keramik. Das Medium ist nicht neu für ihn, in Maastricht, wo er Kunst studierte, spezialisierte er sich schon früh auf die Arbeit mit Ton. Nun, mehr als 10 Jahre später, entdeckte er dieses Material wieder für sich und war - notgedrungen, da durch die Pandemie viele geplante Ausstellungen verschoben werden mussten - ganz darauf konzentriert zu experimentieren und neue Arbeiten zu erschaffen. Das Ergebnis dieser äußerst produktiven Periode sind kontrastreiche, farbenfrohe, teils skurrile keramische Objekte und Skulpturen von erzählerischem und dystopisch anmutendem Charakter.
Die Skulpturen sind malerisch und phantasievoll gefärbt, was ihnen eine Individualität verleiht, die zu der fiktiven, absurden Welt passt, die Cremers erschafft. Cremers neue Keramikarbeiten zeigen eine raue und unregelmäßige Oberfläche und verkörpern so die Energie und Geschwindigkeit, mit der sie entstanden sind. Die Skulpturen sind mit glänzenden Glasuren und Lüstern versehen, die einen Kontrast zu den ungleichmäßigen Texturen und Formen bilden.
Drei Dinge stehen im Mittelpunkt des neuen Werkes: der Stern bzw. der Morgenstern, die Transformation und die Mutation.
Der im Axel Obiger Space gezeigte Hund ist Teil einer Serie von Tieren, die von den antiken ägyptischen Unterweltgottheiten inspiriert wurden. "Am Anfang wurden die Köpfe weggelassen und später durch ein Konglomerat aus Pyramiden oder Würfeln ersetzt, als ob sie eine Art Mutation darstellen würden", erklärt der Künstler. "Für mich haben die geometrischen Formen etwas mit Transformation zu tun, sowohl in Bezug auf mein Selbst als auch auf die Welt mit ihren neuen Gegebenheiten", sagt Cremers.
Einige der Objekte scheinen direkt aus Cremers' Collagen ("The unexpected guest") entnommen zu sein, die er ebenfalls zu Beginn des ersten Lockdowns anfertigte. Es handelt sich dabei um eine Serie von Arbeiten, die von einer Begegnung mit einem Fremden in einer dystopischen Zeit erzählen. Im Bild sehen wir nur Gegenstände aus verschiedenen Zeiten, die miteinander in einen Dialog treten und eine surrealistische Geschichte ergeben.
Es ist die Unerbittlichkeit der Art und Weise, wie sich die menschliche Geschichte immer wieder wiederholt, die in seiner Arbeit zentral ist.
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Akutsprechstunde
Birgit Hölmer
In Betrieb am 14. Mai 2021
Trägerstoff des Restlichen
In Hölmers Arbeit verwandeln sich die Scheiben von Guckfenstern zu Trägern. Hölmer arbeitet für ihre „cuts“ mit Klebestreifenresten aus einer Druckerei, wie sie beim Zuschneiden von Aufklebern entstehen. Vernachlässigtes Restliches also, das sonst vom Tisch gefegt wird. Dass sich auf den dünnen, langen Streifen aber starke Farben tummeln und Spuren grafischer Muster abzeichnen, fängt Hölmer mit ihrem Blick auf und kleidet das Material in neuer Erscheinung, indem sie die gesammelten Streifen aus dem Stegreif zu unterschiedlichen Formationen komponiert.
Wo die OP art Komplementärkontraste nutzte, um optisches Flimmern und 3-D-Effekte zu erzeugen, ist es bei Hölmer das oft unsichtbare Glas, das es ihren Arrangements ermöglicht, als Zylinderumriss oder in a-geometrischen Anordnungen vor dem Auge zu schweben. Das kann beim Vorbeigehen auch schon mal den Eindruck zerkratzter Scheiben erwecken oder solcher, die ernsthafte Sprünge haben. Anziehend ist es allemal. Und lässig. (TAZ Noemi Molitor 5.12.20)
Die CUTS hier auf der Fensterscheibe vom Axel Obiger Projektraum schweben wie Mouches volantes vor der weißen Wand, auf der drei Zeichnungen und Tapes zu sehen sind. Die Zeichnungen auf schwarzem Grund, mit mehreren Stiften gezeichnet, erschweren das Fixieren. Ein Wechselspiel beginnt, wenn man versucht Zeichnungen und CUTS gleichzeitig zu fassen. Dabei kann es zu Doppelbildern kommen.
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Akutsprechstunde
Peter Hock
In Betrieb am 7. Mai 2021
Auge und Blick
Das Auge (altgriechisch ὀφθαλμός ophthalmós oder ὤψ ōps, lateinisch oculus) ist ein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen. Es ist Teil des visuellen Systems und ermöglicht das Sehen. Die Aufnahme der Reize geschieht mit Hilfe von Fotorezeptoren, lichtempfindlichen Nervenzellen, deren Erregungszustand durch die unterschiedlichen Wellenlängen elektromagnetischer Strahlung aus dem sichtbaren Spektrum verändert wird. Bei Wirbeltieren werden die Nervenimpulse bereits in der Netzhaut beginnend bearbeitet und gelangen über die Sehnervenbahnen zum Sehzentrum des Gehirns, wo sie schließlich zu einer visuellen Wahrnehmung verarbeitet werden.
- Wikipedia
Blick, Wortbedeutung/Definition:
1) (kurzes) Betrachten; Anschauen; das Erfassen von etwas mit den Augen. 2) Augenausdruck. 3) Sichtweise; Einsicht.
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Akutsprechstunde
Enrico Niemann
In Betrieb am 30. April und 1. Mai 2021
Enrico Niemann zeigt im Schaufenster von Axel Obiger eine Gruppe von eher flächigen Arbeiten, deren Ausgangspunkt Abdrücke in Ton sind. Diese Einschreibungen in die weiche, formbare Erdmasse und die daraus resultierenden Oberflächenspannungen sind maßgeblich für den anschließenden Malprozess und die Beschaffenheit der Arbeiten.
In der experimentellen Herangehensweise ergeben sich abstrakte Bildwelten, die den Bezug zu ihrer eigenen Körperhaftigkeit jedoch nie verlieren. Im Ergebnis sehen wir eine vielfarbige Acrylhaut, die als räumliche Fläche mit minimalen Falten und Wölbungen, den Grund ihres Entstehens erkennen lässt ohne ein Abbild oder Abdruck zu sein.
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Akutsprechstunde
Harriet Groß
In Betrieb am 9. April 2021
Schlafen “target=“_blank“ Tag“, 2021
...geht es um das Gefühl der Leere, den Faden verloren zu haben, der Isolation, der Distanz oder einfach um die Koordinaten des Schlafes…?
(Metall Cutout, Accoustic Mousse, Tape, 120x167cm)
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Akutsprechstunde
Juliane Duda
In Betrieb am 26. März 2021
Grundübung der Generationen
Ich komme heut wieder nicht über die Brücke hinaus. Die Stadtgalerie versammelt eine Szene in Spanwandverkleidung aus den praktikableren Jahrgängen. Der geehrte alte Autodidakt wohnt in seinem Einfamilienhaus im Neubaugebiet. Er fühlt sich ganz wohl, malt seit der Pensionierung noch mehr und hat keinen Platz über Hängeleisten der Selbstbilder nachzudenken. Später, mit dem Bürgermeister bedient das schmale Rathaus meine Vorlieben und demonstriert den nostalgisch wechselsprechenden Apparat in Funktion. Auf dieser Ebene erleben wir gleichgeschaltet den Energieerhaltungssatz. Kein Leerwunschdenken entsteht. Drumherum wird gegenseitig in kleinen Küchen empfangen. Autos sind kein Glanzmittel. Die sehen aber schön hier aus. Gut kombiniert ist schon Individualität geworden. Die Oberfläche hat keinen Blitz, ihre Sensibilität sticht ins Auge. Elastische Stränge der neuen Spielplatzausstattung geben der körpereigenen Ausdrucksform Halt. Starrer sind die alten Klettergerüste. Die Bewegung wird der Gerätevorgabe angepasst und wiederholt die Grundübung der Generationen. Der Blick durch die Silhouetten überschneidet die Stadtform passgenau in Farbe und Richtung. (aus „Logbuch der Brückenwächterin“)
Juliane Duda zeigt im dieswöchigen Schaufenster einige ihrer Werke zum Thema „Plattenkreuzweg“.
Ein Hinweis:
Enthält Szenen erweiterter Virtualität (augmented reality), die auch für die Augen von Kindern und Jugendlichen bestimmt sind. Dazu die app ARTIVIVE im Google Play Store oder App Store laden und auf das Fenster richten.
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Nathalie Grenzhauser
In Betrieb am 19. März 2021
Nathalie Grenzhaeuser setzt sich mit den Kriterien auseinander, die unsere Wahrnehmung von Orten prägen. Ihre Arbeiten zeigen spezifische Landschaften, Räume und Stadtansichten vor dem Hintergrund ihrer Topografie und Entwicklung. Oft sind es Orte in entlegenen Gegenden, die zum Thema ihrer Arbeit werden. N.G. nutzt die ihr eigene Bildsprache, um eine Form der poetischen und auch zeitlichen Verdichtung zu erreichen. In diesem langsamen Transformationsprozess generiert der Ursprungsort zur Bildikone.
Ihre Arbeit Speicher, 2013 entstammt der Serie Pyramida, die den einst politischen und geografisch bedingten Inselstatus einer russischen Bergbausiedlung auf dem arktischen Inselarchipel Spitzbergen thematisiert. Der gleichnamige Ort Pyramiden (russisch: Пирамида) galt nach dem Zweiten Weltkrieg als das größte Tagebaugebiet für Braunkohle außerhalb der Landesgrenzen der ehemaligen Sowjetunion. Bis zur Stilllegung des Bergbaus im Jahr 2000 wurde die Siedlung vollkommen autark und nahezu isoliert vom Rest des norwegischen Teils der Insel betrieben. Heute, ist Pyramiden eine moderne Ruine. Die Begehung des Ortes gleicht einer Zeitreise, bei der die sichtbare Gegenwart von Motiven der eigenen Vorstellung überlagert wird, ein Prozess, der fast automatisch an verlassenen Orten einsetzt. N.G. interessiert, welcher Art diese Vorstellungen sind und aus welchen kollektiven wie persönlichen Erinnerungen sie sich speisen. Im Fall von Pyramiden waren diese vor allem filmischer Natur. Sie haben sie dazu bewogen, die Orte wie Bilder einzelner Filmsets zu zeigen, deren Herkunft man vermeintlich zu kennen scheint.
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Akutsprechstunde
Gabriele Künne
In Betrieb am 12. März 2021
Gabriele Künne untersucht in ihrer Malerei flächige Konstrukte, die durch die bildnerische Anordnung dennoch räumliche Tiefe suggerieren. Ansonsten eher im dreidimensionalen Bereich tätig, zeigt die Künstlerin hier eine Arbeit, die parallel zu einer Serie gefalteter, geworfener und gestauchter Keramikobjekte entstanden ist. Urbane und architekturhafte Formen und Flächen setzen sich, zeichenhaft abstrahiert, mit der Frage nach dem Planerischen unter Einbezug der prozesshaften Artikulation und möglichen Destruktion auseinander.
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Akutsprechstunde
Matthias Moravek
In Betrieb am 5. März 2021
Matthias Moravek (*1976 in Mühlacker, lebt und arbeitet in Berlin) setzt sich in seinen Malereien spielerisch mit Form, Farbe und Bedeutung von Räumen und Phänomenen wie Wolken, Wäldern und Dschungeln auseinander und lotet dabei den weiten Bereich zwischen Abstraktion und Figuration aus. Die Zeichnung „Arabesque IV“ (Kreide auf Arches-Papier, 19x29cm, 2021) überführt exotische Ranken in ein zeichenhaftes Moment, das sich zwischen Malerei und Handschrift bewegt.
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Akutsprechstunde
Alke Brinkmann
In Betrieb am 19. und 26. Februar 2021
Alke Brinkmann hat mit ihrem doppelseitigen Gemälde mit dem Titel „Natura naturans“ (160x250cm, Mischtechnik auf Holz, 2020) die Ausstellungsreihe am 19. und 26. Februar 2021 eröffnet. Brinkmanns aktuelle Arbeiten sind inspiriert von ihrem Biologiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat eine neue Art der Landschaftsmalerei entwickelt, in der sie wissenschaftliche Modelle und Bilder miteinbezieht und sich mit historischen Postionen auseinandersetzt. Ihre aktuellen Bilder entstehen mit verschiedenen Techniken auf Holz. Dessen Maserung wird Teil des Gemäldes und inspiriert die scheinbar abstrakte Komposition.
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