Matthias Moravek untersucht in seiner Malerei die bildnerische Darstellbarkeit von Wäldern, Wolken, Gebirgszügen, Ebenen, Dschungeln und Territorien, Landschaften im weitesten Sinn also. Wesentliche Bezugspunkte sind dabei Panoramen, Dioramen oder Reiselithographien, also kulturell geprägte Wahrnehmungen von Landschaft. Dabei interessiert ihn das künstliche Bild der Natur ebenso wie deren inhaltliche und formale Schichtungen. Moravek - selbst ein Reisender - verdichtet dabei Themen wie die Entdeckung, Eroberung und Inbesitznahme von Landschaften, Regionen oder Kontinenten zu einer Malerei, die sich nie vollständig enträtseln lässt.
Die motivbildenden weißen Leerflächen stehen dabei als Platzhalter für das Personal des Bildes. Zudem verweigert die Dialektik von An- und Abwesenheit der Motive eine eindeutige Auflösung der gezeigten Szenerien und bestärkt die Funktion der Bilder als Sehnsuchtsorte.
Seine Bilder changieren stets zwischen Figuration und Abstraktion. Häufig kontrastiert Moravek einen zumeist freien, malerischen Gestus mit bewusst gesetzten, abrupt abbrechenden Farbgraten und macht so die Farbe als Material wahrnehmbar. Durch die Verwendung der Farbe in ihren verschiedenen Aggregatzuständen von körperhaft-pastos über transparent-lasierend bis zur partiellen Freilegung des Bildträgers, hinterfragt er die Möglichkeiten des Mediums Malerei und legt die konstruktive Ebene seines Bildaufbaus offen.
Die parallel entstehenden Objekte splittern den malerischen Bildraum in die dritte Dimension auf und bündeln gleichsam die einzelnen Aspekte seines künstlerischen Vokabulars.
Matthias Moravek studierte Bildende Kunst an der Kunstakademie Karlsruhe und an der Universität der Künste Berlin. Seine Werke wurden seitdem in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt und finden sich in Sammlungen im In- und Ausland.
Vita / CV
1976 in Mühlacker geboren, lebt und arbeitet in Berlin
1997 – 1999 Studium Bildende Kunst, Kunstakademie Karlsruhe
1999 – 2004 Studium Bildende Kunst, UdK Berlin
Werke in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland
Einzelnausstellungen (Auswahl)
2025
Im blauen Himmel nur Pigmente (mit Sebastian Speckmann), Axel Obiger, Berlin
2024
Poliscope, Galerie Greulich, Frankfurt/Main
2023
chapiteau (mit Christian Hellmich), Axel Obiger, Berlin
2022
Revue Tropique, Galerie Greulich, Frankfurt/Main
2021
Prospect Park (mit Alexander Skorobogatov), Axel Obiger, Berlin
2020
Menagerie, Galerie Greulich, Frankfurt/Main
2019
Carte Blanche, mit Johannes Weiss Axel Obiger, Berlin
2018
Es zieht vorbei, mit Wanda Stolle, Axel Obiger, Berlin
Exil im Malstrom, Galerie Greulich, Frankfurt/Main (Katalog)
2017
Archipelago, Galerie Kunst2, Heidelberg
2015
Pentimenti Panorama, Galerie Greulich, Frankfurt/Main
2014
Geröll, Galerie Greulich, Frankfurt/Main / K
Riviera, Galerie Borssenanger, Hamburg
2013
Mübafix, mit Gabriele Künne, Galerie Axel Obiger, Berlin
L’éphémère disparu, Arbeit im öffentlichen Raum, Saint-Louis, Senegal
2011
Gran Paradiso, Galerie Greulich Frankfurt/Main
2010
Auf Achse, Ambacher Contemporary, München
Basislager, Galerie Greulich/Frankfurt/Main
2009
Von Huftieren und Handfeuerwaffen, Galerie Scotty Enterprises, Berlin
2008
Wir lagen vor Madagaskar, Galerie Greulich, Frankfurt / K
2007
Objekt Wildfang, Galerie Greulich, Frankfurt am Main
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2024
Tales from a THIRD SPACE, El Palmar, Mexico City
New Romantics, Museum Schloss Wertheim
2023
Turning your orbit around, KASKO, Basel
2022
By Ear, Tiger Strikes Asteroid, Los Angeles USA
Reverberations, Durden and Ray, Los Angeles
Die Geduld des Papiers, Paper Gallery, Manchester
2020
Paper on Paper, Paper Gallery Manchester
GIFT/SHOP, Axel Obiger, Berlin
2019
Wildnis, Ratskeller-Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin
Check Mate, BCMA, Berlin
Berlin Papers in NY, Carlton Arms, New York
POSITIONS, Flughafen Tempelhof, Berlin
Um die Häuser ziehen, Axel Obiger, Berlin
2018
CO/LAB, TAM Torrance Art Museum, LA
Leerende Gähne, Galerie des Westens, Bremen
Framed Shit, Bar Babette, Berlin
POSITIONS, Flughafen Tempelhof Berlin
2017
The early days, Kreuzberg Pavillon, Berlin
Der lieben Mutter, Axel Obiger, Berlin
2016
Anonyme Zeichner, Stadtmuseum, Rüsselsheim
POSITIONS, Postbahnhof Berlin
Kunst Zürich, Zürich/CH
2015
Interdisciplinary, Galeri/Miz, Istanbul
Krautart 2.0, Movimento Arte Eclettica, Ragusa, Italien
Wildnis, Kreuzberg Pavillon, Berlin
Anonyme Zeichner * 2015, artQ13, Rom, Galerie Geyso 20, Braunschweig, sowie
Galerie Nord, Berlin
2014
Perceptions and Sensations, Galeri/Miz, Istanbul
Jetzt, Galerie Anja Knöß, Köln
2013
Let us snow, Kreuzberg Pavillon, Berlin
Kunst Zürich, Zürich/CH
2012
Homeland, Galerie Greulich, Frankfurt/Main
Deltabeben, Regionale 2012, Stadtgalerie Mannheim
Aus einer Stadt gefallen, Neues Kunsthaus Ahrenshoop
Art Karlsruhe, Galerie Greulich, Messe Karlsruhe
Berliner am Meer, Galerie Parterre, Berlin
2011
Kunst Zürich, Zürich/CH
Preview Berlin, Hangar 2, Flughafen Tempelhof, Berlin
Art Karsruhe, Galerie Greulich, Messe Karlsruhe
Art Position, Salavaux/CH
2010
Quadratkubikmeter hoch eins, Galerie Nachtspeicher 21, Hamburg
Reich sein, Kunstverein Walkmühle, Wiesbaden
Abakus, Esmod, Berlin
Preise / Stipendien
2022
Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn
2020
Reclaim Award, Köln
2019
Projektförderung der Stiftung Kulturwerk
2018
Projektraumpreis des Berliner Senats (mit Axel Obiger)
2014
Arbeitsstipendium Galeri Miz, Istanbul
2013
Arbeitsstipendium Centre Waaw, Saint-Louis, Senegal
2013
Vox Artis, Raw Material Company, Dakar, Senegal
2010
Arbeitsstipendium Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
seit 2009 Atelierförderung des Berliner Senats
2009
nominiert für den ZVAB Phönix 2009
2008
Förderflläche der „contemporary art ruhr 08“, Welterbe Zollverein, Essen
Publikationen / Presse
2024
Tales from a third space, El Economista, Mexico City
2022
Im Tropicarium, Ausstellungsrezension, FAZ, Frankfurt/Main
2020
Kein Bussi in der Fahrgasse, FAZ, Frankfurt
2019
Matthias Moravek: Arte que se borra par evitar la actitud colonial, EL PAIS, Madrid, Mai
Mehr Berlin, Werkportrait, Tagesspiel, Berlin, 2019
2018
Matthias Moravek: Exil im Malstrom, Andreas Greulich (Hrsg.), Verlag der Galerie Greulich, Frankfurt/Main, 2018
Zwischen Bedrohung und Idylle: Die Malerei von Matthias Moravek, Lena Fließbach in: "Kunst & Material", Ausgabe 64, Witten, 2018
2016
Matthias Moravek: L’Éphémère disparu, Andreas Greulich (Hrsg.), Scheina Adaya (Text), Verlag der Galerie Greulich, Frankfurt/Main, 2016
2014
Perceptions and sensations, Künstlergespräch Galerie Miz, Istanbul 2014
Matthias Moravek: Geröll, Text: Marc Peschke, Andreas Greulich (Hrsg.), Verlag der Galerie Greulich, Frankfurt/Main 2014
2013
Vox Artis, Artist Talk, Raw Material Company, Dakar, Senegal 2013
Le plasticien allemand Matthias Moravek jongle avec le temps, Journal Waldjafiri, Dakar, Senegal
2012
Deltabeben, Kunsthalle Mannheim (Hrsg.), Mannheim 2012
Assemblage, Neues Kunsthaus Ahrenshoop (Hrsg.), Edition Hohes Ufer, Ahrenshoop
2010
Ahrenshooper Seiten, Stipendiaten des Künstlerhaus Lukas aus dem Jahr 2010, Edition
Hohes Ufer, Neues Kunsthaus Ahrenshoop 2010
2008
Matthias Moravek: Wir lagen vor Madagaskar, Text: Dr. Peter Forster, Andreas Greulich (Hrsg.), Verlag der Galerie Greulich, Frankfurt/Main 2008
EB Dietzsch Kunstpreis für Malerei, Katalog 08, Verlag Erhhard Lemm, Geraer Bank eG